Wettbewerb BUGA Rostock 2025, Teilbereich Fährberg
zusammen mit TRU Architekten, BerlinDas Konzept bedient sich der vielfältigen Strukturen, die sich am und um den Fährberg angesiedelt haben und vereint diese zu einem neuen Freiraum an der Unterwarnow, welcher in dieser Ausprägung einmalig im Stadtgefüge ist.Es entsteht ein Ort aus kulturellem Erbe, bestehenden Nutzungen, historischem Kontext und einmaligen landschaftsräumlichen Situationen. Dieser ist durch städtebauliche Arrondierungen, eine landschaftliche Strukturierung und Sequenzierung ein Destillat seines kulturräumlichen Kontextes, ohne dabei eine reine Fortschreibung, sondern vor allem eine Weiterentwicklung zu sein.
Der Entwurf arbeitet einen grünen Uferbereich heraus, welcher durch eine neu arrondierte städtebauliche Kante gefasst wird und sich klar zum Wasser orientiert. Diese setzt sich von der Anlegestelle Gehlsdorfer Fähre kommend bis zur Waldkante fort und wird durch unterschiedliche Zäsuren sequenziert, dazu gehört auch die neue Bastion am Fährberg. Die landschaftsräumlichen Zäsuren entstehen immer an den Kontaktpunkten von Wegeachsen, welche bis ans Wasser fortgeführt werden und akzentuieren gleichzeitig die sich zwischen ihnen aufspannenden Uferabschnitte. Die beiden markantesten Zäsuren bilden die Bastion Fährberg und die Waldbucht. Die Waldbucht ist das gestalterische Pendant zur Bastion – topografisch erhebt sich die Bastion über das Ufer, wohingegen sich die Waldbucht einschneidet, dabei aber in ihrer Proportion mit der Bastion korrespondiert. Diese Zäsur schafft einen landschaftlich spannenden Ort, denn hier grenzt nun die Waldkante direkt an die Warnow. Weitere Zäsuren bilden der Aussichtspunkt Hechtgraben (Übergang Wald – Landschaftsschutzgebiet), der Kranplatz (Slipanlage und stationärer Kran) und der Gehlsdorfer Warnowblick.
Das Gehlsdorfer Ufer als grüner Uferabschnitt setzt sich über den Sattelplatz hinweg bis zur Waldkante fort. Der Wald bildet eine Zäsur zwischen genutztem Ufer auf der westlichen Seite und natürlichen Uferabschnitten auf der östlichen Seite. Den Rücken dieser seichten Ufer bildet der Fährberg, welcher durch seine Höhenentwicklung eine landschaftsräumliche Kante bildet. Das Ufer von Gehlsdorf kommend ist als befestigte Kante ausgebildet und wird so bis zum Hechtgraben fortgeführt.
Der Sattelplatz wird räumlich neu gefasst und als multifunktionaler Uferbereich für eine vielfältige Aneignung gestaltet. Er spannt sich zwischen den zwei neuen landschaftsräumlichen Zäsuren – der Bastion und der Waldbucht – auf. Nördlich erhält er eine semipermeable Raumkante durch eine hybride Raumstruktur. Diese ist eine städtebauliche Analogie zu den Lauben der Kleingärten und dem klassischen Gartenelement der Pergola. Gebäudevolumen, Bäume und vielfältige Nutzungen sind in dieser Struktur vereint. Die halbdurchlässige Trennung schafft im Norden einen Raum, in dem das Warnow-Rund weitergeführt werden kann und die für Veranstaltungen notwendigen Stellflächen Platz finden, ohne dabei den Sattelplatz zu beeinträchtigen. Der Sattelplatz stellt sich als leicht modellierte Wiesenfläche dar, welche der größte frei nutzbare Grünraum entlang der Unterwarnow ist. Hier ist Platz für vielfältige Aneignung vom Sonnenbaden bis zum Fußballspielen – ein Freiraum für alle. Durch die offene Gestaltung kann der Platz nach wie vor für die Veranstaltung von Regatten genutzt werden und bietet hier zusätzliche Synergien mit dem Hybridgebäude und der Waldbucht.